Sowjetischer Gegenangriff
Die erste Phase des Kriegs war durch die finnischen Vorstöße gekennzeichnet. Sie endete im Herbst 1941, worauf eine Phase des Stillstands folgte, die so genannte Stellungskriegsphase, die sich bis zum Beginn der sowjetischen Großoffensive an der Südfront im Juni 1944 hinzog.
Im Laufe des Sommers 1944 wendete sich das Blatt gegen Deutschland. Die Belagerung von Leningrad wurde beendet und die Vereinigten Staaten, Großbritannien und die Sowjetunion vereinbarten eine Großoffensive der Russen an der Ostfront, während die westlichen Alliierten Truppen auf dem europäischen Festland landeten.
Die westlichen Alliierten landeten am 6. Juni an der nordfranzösischen Küste in der Normandie. Wenig später begann die Sowjetunion eine Großoffensive auf der Karelischen Landenge.
Unter dem Ansturm brach die erste Verteidigungslinie der Finnen zusammen. Die Verteidiger mussten die besetzten Gebiete aufgeben und sich in erbitterte Abwehrkämpfe stürzen. Nach drei verwirrenden Wochen konnten die Finnen ihre Abwehr wieder stabilisieren und den russischen Vormarsch um Tali und Ihantala in der größten Schlacht in der Geschichte der nordischen Länder aufhalten.
Verlagerung des Schwerpunkts auf Ilomantsi
Da die Rote Armee auf der Karelischen Landenge nicht mehr vorankam, verlegten die Russen Ende Juli und Anfang August den Schwerpunkt ihrer Offensive auf den Norden des Ladogasees und den Sektor Ilomantsi. Während der Anfangsphase dieser letzten großen Schlachten des Fortsetzungskrieges waren die Verteidiger mit 13.000 finnischen Soldaten zahlenmäßig um 2.000 Mann überlegen. Nach späteren Schätzungen stieg die Truppenstärke der Russen nach dem Eintreffen von Verstärkungen auf 20.000 Mann an, die die Front jedoch erst nach einer Woche der Kämpfe erreichten und somit dem Angreifer nicht entscheidend helfen konnten. Die Finnen hatten zu diesem Zeitpunkt die Oberhand gewonnen und die Situation weitgehend unter Kontrolle.
Zudem hatten sie dieses Mal eine deutliche materielle Überlegenheit hinsichtlich der Artilleriegeschütze und der Munition. Auf beiden Seiten herrschte intensive Luftaktivität. In der Hochphase Anfang August waren mehr als hundert Flugzeuge an der Schlacht beteiligt.
Die tiefer nach Ilomantsi vorgedrungenen gegnerischen Truppen wurden am Fluss Ilajanjoki auf der Straßenachse Niemijärventie und bei Öykkösenvaara auf der Straße Leminahontie gestoppt. Die dritte Angriffsachse ging aus Richtung des heutigen östlichsten Punktes der Europäischen Union in Richtung Hattuvaara. Dieser Bedrohung wurde auf der Straße von Polvikoski in der Nähe des Baches Sikrenpuro Einhalt geboten.
Der Feind ist eingeschlossen
Ein Großteil der angreifenden Truppen wurde eingekesselt und vernichtet. Als der Waffenstillstand am 4. September in Kraft trat, hatten die Finnen den überwiegenden Teil der feindlichen Einheiten über die heutige Grenze zurückgedrängt.
Hinter dem Erfolg dieser Einkreisungsoperationen stand Mannerheims Vertrauter, Generalmajor Erkki Raappana, der sich bereits in den vorangegangenen Phasen des Fortsetzungskrieges als Kommandeur der 14. Division im Sektor Rukajärvi verdient gemacht hatte.
Die Finnen konnten trotz der hohen Materialverluste die die Rote Armee erlitten hatte, zahlreiche brauchbare Geschütze, Granatwerfer, Panzer, leichte Waffen und anderes Material sicherstellen, das nach Kriegsende noch jahrzehntelang für die militärische Ausbildung genutzt wurde. Es wurde außerdem eine beachtliche Anzahl von Pferden gewonnen.
Die erbeuteten Feldgeschütze befinden sich im Haus des Kämpfers in Hattuvaara.
Die Zahl der finnischen Verluste während der Einkreisungsschlachten in Ilomantsi betrug 2.000 Mann. Die Verluste des Feindes waren mindestens dreimal so hoch. So wurde beispielsweise eine der beiden unterlegenen Divisionen der Roten Armee, die in Richtung des Dorfes Ilomantsi vorrücken sollten, regelrecht ausgelöscht.