Orthodoxe Kapelle in Hattuvaara
Seit über zwei Jahrhunderten steht in dem Dorf Hattuvaara eine orthodoxe Kapelle, die Tsasouna, die das älteste erhaltene Beispiel karelischer Dorfkapellenarchitektur in Finnland ist. Laut lokaler Ûberlieferung steht die „Tsasouna seit undenklichen Zeiten“.
Die finnische Kavallerie passieren am 2. Juli 1941 das Orthodoxe Kapelle.
Gebetskapelle und Beobachterposten im Fortsetzungskrieg in einem alten orthodoxen Dorf.
Seit über zwei Jahrhunderten steht in dem Dorf Hattuvaara eine orthodoxe Kapelle, die Tsasouna, die das älteste erhaltene Beispiel karelischer Dorfkapellenarchitektur in Finnland ist. Laut lokaler Ûberlieferung steht die „Tsasouna seit undenklichen Zeiten“.
Nach heutigen Schätzungen wurde die den Heiligen Peter und Paul geweihte Kapelle im Jahr 1792 erbaut. Es wird davon ausgegangen, dass sie die älteste durchgehend genutzte orthodoxe Holzkapelle in Westeuropa ist.
Die großformatigen Ikonen, die den Innenraum der Kapelle schmücken wurden im späten 17. Jahrhundert gemalt und aus Terijoki im abgetretenen Karelien nach Hattuvaara gebracht. Die namensgebende Ikone „Apostel Petrus und Paulus“ wurde von dem bekannten Ikonographen Petros Sasaki in den 1980er Jahren angefertigt. In der Nähe verbirgt ein Wäldchen mit alten Tannen den alten Dorffriedhof.
Hattuvaara blieb vom Winterkrieg verschont, doch im Juli 1944 zogen dunkle Wolken am Horizont auf. Ein Trupp des 3. Grenzjägerbataillons war in das Dorf beordert worden um einen Beobachterposten im Turm der Kapelle einzurichten. Auch wenn das Gebäude nicht besonders hoch ist bot dieser Aussichtspunkt eine weitreichende Sicht in Richtung Osten, da das landwirtschaftlich geprägte Dorf auf einer Hügelkuppe liegt und die Umgebung weit weniger von Bäumen und Vegetation verdeckt war als heute.
Am frühen Morgen des 30. Juli begann die Schlacht von Hattuvaara. Bereits am 29. Juli hatten Beobachter jedoch eine feindliche Truppe entdeckt, die sich auf das Dorf zubewegte und Kornfelder als Deckung nutzte. Die Jäger reagierten sofort und eröffneten das Feuer auf die Russen, die sich daraufhin auf das andere Ufer des 1,5 Kilometer entfernten Baches Sikrenpuro zurückzogen.
Die Durchgangsstraße des Dorfes führte während des Krieges am Seiteneingang der Kapelle vorbei. Bei den Kämpfen im Spätherbst 1944 verlief der einzige Nachschubweg für den nördlichen Sektor der Ilomantsi-Front direkt an der Kapelle vorbei, so dass die Fahrzeuge und anderen Transportmittel ihre Außenmauern fast zum Greifen nahe passierten.
Die Menschen in Hattuvaara ehren ihre über zwei Jahrhunderte alte Tsasouna jedes Jahr am 29. Juni mit dem „Petrus Praasniekka“-Fest mit Gottesdienst und anderen Festivitäten.