Fluss Ilajanjoki

In Erwartung eines Angriffs der Roten Armee begannen die Finnen im Juli 1944 mit der Verlegung von Truppen nach Ilomantsi.

Für diese Operation wurde eine temporäre Formation unter dem Namen Gruppe Raappana aufgestellt. Eine der stärksten Einheiten war das 3. Grenzjägerbataillon. Am 26. Juli bezog die zweite Kompanie des Bataillons Stellung am Fluss Ilajanjoki entlang der heutigen Straße Niemijärventie.

Denkmal des 3. Grenzbataillons.

 

Wo im Juli 1944 der Angriff der Roten Armee abgewehrt wurde.

 

Noch am selben Tag erlitt der Feind in einem Gefecht 1,5 Kilometer östlich des Ilajanjoki erhebliche Verluste. Die Verteidiger standen der 52. Strafeinheit der Roten Armee gegenüber, einer bunte Mischung von zum Militärdienst mobilisierten Sträflingen.

Nachdem der Feind am Morgen des 30. Juli Verstärkung erhalten hatte, begann er in Richtung der Straße vorzurücken. Als die Russen den trockenen Waldboden in Brand setzten und vier Panzer als Speerspitze des Angriffs in den Rauch schickten verschärfte sich die Lage. Artilleriegranaten und Mörsergranaten verursachten örtlich begrenzte Brände.

So waren die Verteidiger zum schnellen Rückzug in Richtung Ilajanjoki gezwungen, oft inmitten heftiger Flammen. Die Flammenwand behinderte jedoch auch die verfolgenden feindlichen Truppen und verhinderte den Vorteil, den sie sich durch das Auslösen der Feuersbrunst erhofft hatten.

Die Finnen verschanzten sich am östlichen Ufer des Flusses wo bereits ein Panzerabwehrgeschütz in Stellung war. Die Geschützbesatzung beschoss die führenden Panzer ohne Erfolg. Die Wende zum Guten kam als der Grenzjäger Esko Kiisseli mit einem Panzerschreck eintraf, einer von der Schulter aus abfeuerbaren Raketenpanzerbüchse deutscher Bauart. Kiisseli, der einen Crashkurs an der Waffe absolviert hatte, begab sich zu einer Position 100 Meter östlich des heutigen Kriegsdenkmals und feuerte in schneller Folge drei Schüsse ab, die alle ihr Ziel fanden.

Dadurch wurden die beiden vorderen Panzer zerstört und der dritte wurde beschädigt. Anschließend wurde Kiisseli verwundet. Dieses Gefecht war die einzige Aktion innerhalb der finnischen Grenzen, in der mit bemerkenswertem Erfolg ein Panzerschreck eingesetzt wurde.

Eine mehr als drei Kompanien starke Einheit hatte eine Verteidigungslinie im Osten der Brücke errichtet, war jedoch gezwungen, sich auf das andere Ufer zurückzuziehen, worauf Pioniere die Brücke sprengten. Währenddessen begann das 55. Schützenregiment des Feindes mit dem Rückzug in Richtung des Sees Niemijärvi während die Finnen die Verfolgung aufnahmen. 24 Stunden später überschritt die Einheit die heutige Grenze und wurde bald in der berühmten Einkesselung von Vellivaara eingeschlossen.

Zur selben Zeit wurde weniger als zwei Kilometer von der Brücke bei Ilajanjärvi entfernt eine bemerkenswerte Operation durchgeführt. Die auf der anderen Seite des sechs Kilometer langen Sees kämpfenden Truppen konnten auf dem Landweg nicht schnell und effektiv versorgt werden und die Pioniere mussten erneut helfen. An der Stelle des heutigen Badestrandes errichteten sie einen Landungssteg, brachten schnelle Einsatzboote herbei und füllten sie bis zum Rand mit Munition, Waffen, Proviant und anderen Materialien. Dann fuhren die Boote über den See in Richtung Ruukinpohja.

Auf dem Rückweg brachten sie die Gefallenen, die auf dem Boden der Boote lagen. Auf diesen Booten wurden auch verwundete Soldaten transportiert, die anschließend von der Anlegestelle zu einer im Schulhaus von Ukkolanvaara eingerichteten Verbandsstation gebracht wurden. Auch die toten Soldaten kamen auf den Schulhof. Es wurden 700 verwundete Soldaten zur medizinischen Versorgung über das Wasser gebracht.