Schulhaus von Käenkoski
Die Rote Armee begann am Morgen des 30. November 1939 ihren Angriff auf die Gemeinde Ilomantsi entlang zweier Achsen. Im südlichen Sektor Möhkö wurde der Feind bei Oinassalmi, 15 Kilometer vor Ilomantsi, gestoppt, im Norden wurde der Vormarsch der Russen bei Kallioniemi, 10 Kilometer vor dem Kirchdorf, aufgehalten.
Bis Mitte Dezember stabilisierte sich die Front bei Kallioniemi. Die relativ kurze Frontlinie verlief entlang der zum Fähranleger am Fluss Koitajoki führenden Straße. Die finnischen Patrouillen beobachteten, dass feindliche Truppen in der Gegend unterwegs waren und die Flanken der Verteidiger erkundeten. Das war keine Überraschung, da man davon ausging dass die Russen eine Möglichkeit zum Durchbrechen der Blockade suchen würden.
Die alte Schule in Käenkoski befindet sich heute in Privatbesitz.
Standort eines finnischen Außenpostens im Winterkrieg.
Ende Dezember errichteten die Finnen drei Außenposten um die Bewegungen des Feindes im Auge zu behalten, die Straße zum Anleger zu schützen und ihre Flanken zu sichern. Diese Außenposten befanden sich südlich des Sees Koitere, 15 bis 20 Kilometer entfernt von Kallioniemi.
Ein vierter Außenposten wurde am 21. Dezember in der Ortschaft Käenkoski, 20 Kilometer nördlich von Kallioniemi, errichtet, um das Einsatzkommando A von Oberst Per Ole Ekholm zu decken, das zur Vorbereitung der Operation in Ilomantsi gebildet worden war.
Die Außenposten wurden in erster Linie von Mitgliedern der Bürgerwehr aus der benachbarten Gemeinde Eno besetzt und eingerichtet. Sie waren jung, unter 20 Jahre alt. Sie waren in der Jugendorganisation der Bürgerwehr militärisch und an den Waffen ausgebildet worden und mit 17 Jahren zu Vollmitgliedern geworden.
Die Bürgerwehr war eine 1918 gegründete freiwillige nationale Verteidigungsorganisation, die im Herbst 1944 auf Verlangen der Alliierten Kontrollkommission aufgelöst wurde. Sie bot jungen Männern eine militärische Ausbildung die sie zum Dienst auf den Außenposten befähigte auch wenn sie das Einberufungsalter noch nicht erreicht hatten. Jeder Außenposten hatte eine Stärke von weniger als 20 Mann, darunter einige erwachsene Reservisten.
Die Männer des Außenpostens Käenkoski führten Skipatrouillen in der Umgebung der russischen Quartiere und Versorgungslinien nordöstlich von Kallioniemi durch und unterhielten den Kontakt mit dem südlichen Sektor der Lieksa-Front im Norden.
Gelegentlich waren die Patrouillen in Gefechte verwickelt, bei denen sie dem Feind Verluste zufügten und Fahrzeuge unterschiedlicher Art zerstörten. Dabei waren eigene Verluste unvermeidlich: Einer der jungen Gardisten fiel im Kampf und zwei gerieten in Kriegsgefangenschaft.
Kirjoittaja: Sotakamreeri Rauno Suhonen