Polvikoski-Brücke
Am frühen Morgen des 30. Juli 1944 begann die Schlacht von Hattuvaara etwas unerwartet in der Nähe von Sikrenvaara und Kiukoinen an der Straße, die jetzt am östlichsten Punkt des europäischen Kontinents endet. Nach einem erfolgreichen Gefecht mit dem Feind und der Abwehr eines Angriffs von zwei Bataillonen des 52. Schützenregiments der Roten Armee erhielt die Einsatzgruppe Sirama eine kurze Atempause.
Polvikoski-Brücke.
Wo sich zurückziehende feindliche Truppen im Juli 1944 eine Verzögerungsaktion durchführten.
Die Finnen ließen Verstärkung nach Hattuvaara kommen und schlossen diese mit den bereits in der Gegend befindlichen Einheiten zusammen. Die so entstandene Formation wurde als Einsatzgruppe Ehrnrooth bezeichnet, nach dem Kommandanten des Häme- Kavallerieregiments, Oberst Gustaf Ehrnrooth.
Ehrnrooth bekam den Auftrag, die russischen Truppen in die Richtung ihrer Ankunft zurückzudrängen, den Vormarsch über Hullari über die derzeitige Grenze hinweg fortzuführen und sich dann an der Eliminierung der feindlichen Stellungen zu beteiligen, die sich in dem Gebiet bilden würden. Als Zeitpunkt für den Aufbruch wurde 1 Uhr morgens am 31. Juli festgelegt.
Die feindlichen Truppen, die in der Nähe von Kiukoinen gekämpft hatten, zogen sich auf das andere Ufer der Polvikoski-Stromschnellen zurück und zwar über eine Brücke, die den Fluss Koitajoki flussabwärts der heutigen überquerte. Noch heute ist die Straße, die zu der alten Brücke führte, die viel niedriger und schmaler war als die jetzige, zu erkennen.
Um 6 Uhr erreichten die Finnen nach einer fünfstündigen rasanten Verfolgung die Brücke.
Der führende Zug stürmte über die Brücke, wurde aber schnell von heftigem Maschinengewehrfeuer zurückgetrieben. Die Querung des Koitajoki bei Polvikoski und die darauf folgenden Aktionen waren von so großer Bedeutung, dass die Einsatzgruppe Ehrnrooth weniger als drei Stunden später direkt dem Generalmajor Erkki Raappana unterstellt wurde.
Die Finnen schickten im Laufe des Morgens Späher flussabwärts, die eine Stelle ausfindig machen sollten an der der Fluss überquert werden konnte um so einen Angriff auf den hinteren Teil der feindlichen Truppen zu ermöglichen, die hinter der Brücke Stellung bezogen hatten. Die Finnen begannen ihren Angriff mit Artilleriefeuer über den Fluss. Dadurch wurde der Feind verdrängt und zum Rückzug gezwungen, verfolgt von den Finnen in Richtung Hullari. Obgleich die Russen Verzögerungsaktionen durchführten, wurden sie in weniger als 24 Stunden über 12 Kilometer zurückgedrängt, was eine beachtliche Leistung darstellte.
Während des übereilten Rückzugs des Feindes von Polvikoski in Richtung Osten kam es vor der heutigen Ostgrenze zu keinen größeren Kämpfen. Am 1. August erreichten die Russen Hullari und verschanzten sich zur Verteidigung.