Sikrenvaara und Kiukoinen
Die Schlacht von Hattuvaara begann in den frühen Morgenstunden des 30. Juli 1944. Der erste Kampf fand bei Sikrenvaara statt. Ein paar Stunden später folgte ein zweites Gefecht bei Kiukoinen, 1,5 Kilometer entfernt.
Die Kämpfe von Hattuvaara. Die Bewegungen der finnischen Truppen sind blau, die der Russen rot markiert. M = Denkmal
Der Ort, an dem die Schlacht von Hattuvaara am 30. Juli 1944 stattfand.
Spät am Vorabend hatten zwei weniger als 200 Mann starke Staffeln des Kavallerieregiments Häme einen Marsch querfeldein von Hovattala in Richtung der Straße nach Polvikoski angetreten. Die Straße endet jetzt am östlichsten Punkt des europäischen Kontinents. Eine feindliche Truppe war in der Gegend gesichtet worden, die sich offenbar auf einen Angriff auf das Dorf Hattuvaara vorbereitete.
Einheiten der 1. Staffel erreichten Sikrenvaara um 2 Uhr am 30. Juli. Als die Soldaten aus sumpfigem Gelände zu einem Bauernhof kamen, der sich vor ihnen in höherem Gelände ausbreitete, erspähten sie russische Pferdefahrzeuge auf der Straße, doch ansonsten schien alles ruhig.
Doch plötzlich gerieten sie unter Beschuss, der sie völlig überraschte.
Die Herkunft des Feuers war zunächst schwer zu bestimmen, doch klärte sich die Lage bald als die Männer feststellten, dass der Feind Stellungen am Rande des Feldes eingenommen hatte und offenbar beabsichtigte in Richtung Hattuvaara weiterzuziehen. Die Finnen gerieten unter Beschuss aus Handfeuerwaffen und Maschinengewehren, hinzu kamen Panzerabwehrgeschütze aus Richtung der Straße.
Sie erwiderten das Feuer und konnten einen feindlichen Trupp, der sich in einem nahegelegenen Haus verschanzt hatte, durch das Werfen von Handgranaten durch die Fenster und ein Maschinengewehr am Eingang des Kartoffelkellers mit Maschinengewehrfeuer ausschalten. Auch das Panzerabwehrgeschütz konnte außer Gefecht gesetzt werden.
Schnell bemerkten die Finnen, dass der Feind mit Pferdewagen, die Geschütze und andere Ausrüstungsgegenstände führten, einen überstürzten Rückzug in Richtung seines Eintreffens antrat. Sie machten schnell kehrt und verfolgten die sich zurückziehenden Russen.
Etwa zwei Stunden später traf die 2. Staffel bei Kiukoinen auf die Flanke einer feindlichen Truppe, die auf Hattuvaara zuhielt. Später schlug die Einheit auch die Truppen, die sich aus Sikrenvaara zurückzogen.
Die sich zurückziehenden Russen versuchten zwar, der groben Richtung der Straße zu folgen, doch heftige Kämpfe zwangen sie dazu sich auf die Gegend nördlich der Straße zu verteilen, wo das bewaldete Gelände von einem Sumpf begrenzt wurde. Um 6 Uhr war der Kampf praktisch vorbei, als die verfolgenden Finnen feststellten, dass sich der Feind in Richtung der Stromschnellen von Polvikoski zurückgezogen hatte.
Die Russen beabsichtigten, am frühen Morgen einen Vorstoß nach Hattuvaara zu unternehmen.
Während der letzten Vorbereitungen für den Angriff gerieten sie jedoch in einen Hinterhalt. Die Kommandanten schätzten die Gefahr eingekesselt zu werden scheinbar als beträchtlich ein und ordneten den sofortigen Rückzug an. Beim Rückzug erlitt der Feind erhebliche Verluste und verlor fast seine gesamte Ausrüstung.
In Sikrenvaara erinnert eine Gedenktafel auf einem Felsen an die Schlacht. Daneben steht ein erbeutetes 45-Millimeter-Panzerabwehrgeschütz.
Eine zweite Tafel und ein russischer 82-Millimeter-Granatwerfer können in Kiukoinen besichtigt werden.