Utrio
In Utrio steht ein aus schwarzem Fels gehauenes Denkmal für das 6. Jägerbataillon. Das Bataillon hatte sich für einen Angriff an der Stelle der Gedenkstätte versammelt, um dann zum Ausgangspunkt in der Nähe des kleinen Sees Teponlampi knapp einen Kilometer südwestlich zu ziehen.
In der Frühphase der Kämpfe im Spätsommer 1944 spielten Utrio und seine Umgebung eine zentrale Rolle. Auf einer Karte markiert Utrio eine Ansammlung von weit verstreuten Bauernhöfen tief im nahezu unwegsamen Wald.
Denkmal für das 6. Jägerbataillon.
Der Ort, an dem die Finnen im Juli 1944 einen Keil zwischen zwei feindliche Divisionen trieben.
Aus Richtung Ukkolanvaara im Nordwesten führte eine einzige schmale, unbefestigte Straße in das Kampfgebiet, die jedoch vier Kilometer vor Utrio endete und von da an als Pfad weiterführte, der kaum breiter als ein Fußweg war. Das erschwerte die Aufstellung der Truppen für den bevorstehenden Angriff.
Nach dem Beginn der Schlacht bestand die einzige praktische Möglichkeit die Einsatzkräfte mit Munition, Ausrüstung und Proviant zu versorgen im Einsatz von Pferdewagen und Packsätteln. Die größte logistische Herausforderung war der Transport von verwundeten Soldaten zur medizinischen Versorgung.
Generalmajor Erkki Raappanas Plan war es, die 289. und 176. Division der Roten Armee, die in Richtung Ilomantsi vorstießen, voneinander zu trennen und ihre Nachschubwege abzuschneiden. Dann sollten die feindlichen Formationen dezimiert, eingekesselt und schließlich vernichtet werden. Das Vorhaben grenzte an Leichtsinn und setzte eine deutliche zahlenmäßige Überlegenheit voraus um Erfolg zu haben.
Der Angriff sollte auf die Verbindungsstelle der feindlichen Divisionen zielen.
Für Militärstrategen ist eine Verbindungsstelle zwischen Einheiten und Formationen grundsätzlich der verwundbarste Abschnitt einer Kampffront, und zwar unabhängig von der Größe der beteiligten Kräfte.
Für diese Operation wurde eine Einsatzgruppe unter dem Kommando von Oberst Hans Olof von Essen gebildet. Den Mittelpunkt dieser Formation bildete das Kavallerieregiment des Kommandanten. Die Gefechte begannen am frühen Morgen des 31. Juli, als von Essens Männer mit der Unterstützung des 1. Jägerbataillons einen engen Keil durch die Landenge schlugen, die den See Ilajanjärvi vom See Luovejärvi trennt.
Der Angriff des 6. Jägerbataillons von Teponlampi aus verspätete sich um 24 Stunden, was jedoch keine wesentlichen Auswirkungen auf die Situation hatte. Als das Bataillon sich in Bewegung setzte, rückte es in das Gebiet südlich von Luovejärvi vor um die Flanke der 21. Brigade zu decken, die bei Möhkö in Stellung gegangen war.
Nach einem 24 Stunden dauernden Kampf war von Essens Truppe so weit vorgestoßen, dass sie sich für eine Einkesselung aufteilen konnte. Die einkesselnden Truppen konnten sich schließlich wie geplant formieren was bedeutete, dass Raappanas Plan erfolgreich war. Als nächstes galt es, die in der Falle sitzenden feindlichen Truppen einzukesseln.